Meine positive Erfahrung im Haus Martinsberg
- Pro:
- Nettes Personal, Multimediaraum, Essen, Tagesprogramm
- Kontra:
- Die Wand im Zimmer hatte leicht Schimmel, wird aber mittlerweile behoben.
- Krankheitsbild:
- Opioidabhängigkeit, Polytox
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Das Personal war stets freundlich und hilfsbereit. Die Ärzte wissen auch was sie tun, jedenfalls im Bereich Suchtmedizin, über etwas Anderes kann ich mir kein Urteil erlauben.
Ich war zum zweiten mal im Haus Martinsberg. Der erste Versuch war... sagen wir naiv, egoistisch und ohne wirklichen Willen aufzuhören.
Nach dem Aufnahmegespräch wurde ich fast perfekt auf Polamidon eingestellt, die Vergabe erfolgt jedoch verdeckt. Dies bietet viele Vorteile. Anfangs hangelt man sich von Medikamentenvergabe zu Medikamentenvergabe. Der Placebo Effekt hat jedenfalls bei mir einen Immenzen "Moral-Boost" gebracht.
In der Einstellungsphase habe ich nur ein einziges mal Polamidon nachgeholt ansonsten ging es mir während der Abdosierungszeit körperlich gut, meine kognitiven Fähigkeiten wurden erst nach der Zeit besser. Schätzungsweise ging es mir 24 Stunden nach dem ersten "Null-Tag" schlecht, ich war extrem träge, humpelte sogar aber bekannte Opioidentzugssymptome hatte ich keine außer Nießen und ab und zu mal schwitzen. Die Trägheit hielt aber nur für zwei bis drei Tage an und das Schlimmste war überstanden. Darauf folgten zwei Tage schlechter Schlaf wofür ich aber Promethazin 30mg und später (Muss erst vom Arzt verschrieben werden, wie alles andere auch, sogar Kopfschmerztabletten!) Quetiapin 25mg. Für jemanden der normalerweise Blisterweise Benzos und andere Downer konsumiert könnte der Eindruck entstehen das die Beiden Medikamente ein Witz dagegen sind. Aber mir haben sie jedenfalls im halbwegs nüchternen Zustand geholfen.
Meine Mitpatienten waren ebenfalls allesamt nett, man sollte natürlich darauf achten wie und was man mit jemanden bespricht, Süchtige sind nicht immer die ruhigsten und haben ggf. Entzugssymptome. Geklaut wurde auch nichts.
Die schlechten Bewertungen kann ich wenig nachvollziehen. Ich würde mal darauf tippen das die Verfasser wegen einer positiven UK oder anderen Verstößen rausgeflogen sind, was bei vielen juristische Konsequenzen zur folge hat.
1 Kommentar
Als direkter Angehöriger bin ich auf das Heftigste von der Arroganz und der medizinischen Risikobereitschaft in der HAR4 schockiert.
Die Art und Weise, insbesondere das Tempo in dem hier Medikamente abgesetzt wurden, ist nach Rücksprache mit anderen Fachärzten mindestens als "ambitioniert" bis hochgefährlich zu bezeichnen und kann schlimmstenfalls sogar tödlich enden.
Frau Deimling und die Stationsärztin, die sich selbst als Neurologin und nicht etwa Psychiaterin auswies, übersahen körperliche Nebenwirkungen ihrer Entzugsmethode bishin zu Lähmungen.
Beide Damen scheinen zudem einer besonderen Neigung zu frönen, die sich darin äußert, dass ausgewählte Patientinnen diffamiert und gnadenlos psychisch attackiert werden. Dass Patientinnen das Arztzimmer tränenüberströmt verlassen und psychisch systematisch unter Druck gesetzt werden, stellt keine Ausnahme dar, sondern gehört hier zur Tagesordnung.
Dabei scheint vor allem die Oberärztin massive Machtphantasien auszuleben, wenn sie kleinste Nachfragen nach Behandlungsalternativen ständig mit einer Kritik an ihrer allwissenden Strategie verwechselt und dann umgehend mit einer richterlichen Verfügung zur zwangsweisen Einweisung in die geschlossene Abteilung droht.
Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob tatsächlich Suizidalität oder Fremdgefährdung vorliegt oder eben nicht.
Diese Frau nutzt ihre Position gnadenlos aus, um Kritik abzuschmettern und Patienten klein zu halten. Diese sind ihr dann aber leider auch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Für meine Frau hätte der Aufenthalt hier potentiell tödlich enden können, wäre es uns nicht gelungen, am Wochenende bei der Ärztin vom Dienst die Entlassung zu erwirken.