Traumatisierender Klinikaufenthalt
- Pro:
- Kontra:
- Krankheitsbild:
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Wenn ich an meinen Aufenthalt in der Psychosomatik denke, empfinde ich unglaubliches Entsetzen. Dank meines Therapeuten,der mir dazu riet, eine Bewertung zu schreiben, bin ich jetzt in der Lage über diesen Aufenthalt zu schreiben, von dem mein Therapeut meint, er habe mich traumatisiert.
Bis auf sehr wenige Ausnahmen einiger Angestellter, die wirklich ehrlich bemüht, freundlich und zugewandt waren (Danke!), erlebte ich die allermeisten als völlig fehl in diesem Job.
Auch die Chefetage kümmert sich meines Erachtens nicht wirklich um die ihnen anvertrauten Menschen, die leider in dieser Situation völlig ausgeliefert sind. Im Gegenteil, bei der wöchentlichen Visite werden zum Beispiel Beschlüsse über die Köpfe der Patienten hinweg gefasst, ohne vorherige Arztanweisungen des Hausarztes zu berücksichtigen, die aber vorher mitgeteilt wurden. Man wurde von Seiten der Chefetage oft empathielos abgefertigt, abgewürgt mit solch einer barschen, unfreundlichen Art und fühlte sich als Mensch nicht gesehen.
Auch im Abschlussbericht wurde leider nicht die Wahrheit geschrieben: Es werden Medikamente angegeben, die angeblich verabreicht wurden, was nur leider nicht stimmte, sehr zur Verwunderung meiner weiter behandelnden Psychiaterin.
Einige Angestellte zeigen ganz unverhohlen ihre Abneigung, wenn sie einen Patienten nicht mögen. So erlebten es auch meine Mitpatienten. Wirklich traurig. Wenn die Tür des Stationszimmers mal offen war, hörte man auch manchmal, wie sich Pflegekräfte sehr abfällig über Patienten äußerten. Wie unordentlich XY sei und wie es in dessen Zimmer aussehe. Wie soll man da als Patient in so einer Umgebung Vertrauen aufbauen?
Manchmal weinten Menschen vor der Visite. Darauf angesprochen sagten sie, dass sie Angst vor der Visite hätten. Sollte eine Visite in der Psychosomatik nicht begleiten, unterstützen und stabilisieren? Andere empfanden die Visite „wie ein Verhör vor Gericht“. Schockierend. Rückblickend denke ich, dass folgende Situation für mich eine der schlimmsten war: Als ich mich einmal an die zuständige Pflegekraft wandte, wurde mir abfällig gesagt (wörtlich): „Sie machen uns hier die meiste Arbeit“. Wie kann man einem Psychosomatik-Patienten so etwas entgegnen, wenn er Hilfe benötigt?
Ich kann diese Klinik in keinster Weise empfehlen. Allen, die sich dennoch für einen Aufenthalt dort entscheiden, wünsche ich nur das Beste.


1 Kommentar
Guten Tag,
es gibt mir sehr viel Hoffnung Ihre positive Erfahrung zu lesen. Ich habe ebenfalls bereits sehr lange mit einer Hoffaitis zu kämpfen.
Sehr gerne würde ich mehr von Ihrer Erfahrung und den Maßnahmen erfahren die bei Ihnen zur Lösung geführt haben. Diesbezüglich findet man äußerst wenig Informationen.
Wäre es für Sie in Ordnung wenn ich Sie diesbezüglich kontaktiere? Sehr gerne würde ich dies per Telefon oder Mail mir Ihnen besprechen. Selbstverständlich würde ich auch meine Daten durchgeben um Ihre Privatsphäre zu wahren.
Ich freue mich sehr über eine Rückmeldung und wünsche weiterhin alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen,
Janosch