Ich find's furchtbar. Ich bin nur auf einen einzigen Arzt getroffen, der mich nicht arrogant von oben herab gehandelt hat. Das Personal ist neugierig und will immer wissen, worum es geht. Wenn man anruft, weil man anderthalb Std entfernt wohnt, kommt "sie müssen sich persönlich vorstellen, woher soll ich ihnen glauben, wer sie sind?" Ähm wie viele Leute versuchen sich denn um Angehörige in der Psychiatrie zu kümmern? Der Kreis ist wohl eher klein. Man bekommt keine Auskunft, wie es den Angehörigen geht oder wie sie therapiert werden. Als mein Vater auf der Chirurgie lag, wurde mir gesagt, wie er behandelt wird, was operiert wird, wann operiert wird. Die Ärzte haben immer angerufen.
Als meine Mutter in der Psychiatrie war und ich ihr persönlich vom Tod meines Vaters berichten wollte, damit sie es von mir hört, wollte der Pfleger alles genau wissen. Ich wollte es aber erst ihr sagen. Kein Weg drin. Kein "herzliches Beileid" für mich als Tochter. Nichts. Und wie die Schwestern mit trauernden Angehörigen auf der Station umgehen ist auch das letzte. Mein Verhalten sei nicht angemessen auf einer psychiatrischen Station. Da sind ganz schwere Fälle. Menschen, die rumschreien, die ständig rumtigern, die einen anfassen wollen. Aber wenn ich in erhöhter Lautstärke mit meiner Mutter spreche, weil sie in leisem Ton absolut nicht zuhört, nicht Aufnahme fähig ist, nicht zugänglich, dann ist mein Verhalten unangemessen für so eine Station, wo schwere Fälle behandelt werden.
Ruft man an und will einen Arzt sprechen, muss man verbunden werden. Gespräch wird getrennt. Ruf ich noch Mal an, will wieder verbunden werden. Sagt die Schwester noch ganz laut ins Telefon "ich hab ja sonst nichts zu tun"
Ja wie soll man denn den Arzt erreichen? Ich muss das nicht machen. Wenn es das Personal stört, wenn ich Versuche, mich um meine Mutter zu kümmern, können sie das gern selber übernehmen. Dann muss ich nicht mehrmals die Woche 3 Std Fahrt auf mich nehmen.
Fazit:ich würde mich freuen, wenn man nicht ständig von oben herab behandelt wird, wenn man nur helfen möchte.
Umgang mit (trauernden) Angehörigen darf gern respektvoll werden.
Und ich fände es hilfreich, wenn man die Ärzte versteht. Die meisten sind gebürtige Polen und sprechen deutsch mit Akzent. Viele versteht man schlecht. Für mich ist das weniger ein Problem als für viele Patienten, die zB schwer hören.Meine Mutter sagt mir, sie verstehe die Ärzte nicht und kenne dieBenahdlungNich