Gutes Konzept, aber Willkür und Abhängigkeit vom Bezugstherapeuten
- Pro:
- Therapeutische Gemeinschaft, Körpertherapeuten
- Kontra:
- über Wochen gekürztes Programm (Feiertagswochen, Fortbildungen), kaum Schlaf, kein Bewegungsprogramm, emotionale Gewalt seitens Bezugstherapeut
- Krankheitsbild:
- Depression
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Bei mehreren positiven Aspekten der Klinik schließe ich mich den anderen ehemaligen Patient:innen an: Das Konzept der therapeutischen Gemeinschaft, die Körperpsychotherapie und schöne Umgebung sind sehr wertvoll.
Wenn man an einen guten Bezugstherapeuten gerät, hat man viele Chancen für Entwicklung. Das konnte ich bei vielen Mitpatient:innen wahrnehmen.
Aber: Die Behandlung liegt in den Händen eines zugeteilten Bezugstherapeuten, i.d.R. eines Psychologen oder Arztes in Aus/Weiterbildung mit unterschiedlichen menschlichen Qualitäten und Schwächen, teilweise wenig (Selbst-) Erfahrung.
Mit allen Folgen, die das haben kann, wenn die Passung zwischen Patient und Therapeut nicht gegeben ist, keine vertrauensvolle Beziehung entsteht und durch den Arzt Druck und Macht ausgeübt wird.
Die Bezugsgruppe (3x Woche) und die Einzelgespräche erfolgen alle mit diesem Therapeuten. Er/Sie entscheidet, für welche weiteren therapeutischen Angebote der Einzelne geeignet ist (z.B. kein Bonding, Hütten-Marathon).
Es kann passieren, dass Patienten, die die Probleme mit dem Bezugstherapeuten ansprechen, nicht gehört werden und stattdessen als "schwierig" abgestempelt werden sowie mit einem negativen Entlassbrief abgeurteilt werden.
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Um entsprechend des Klinikkonzepts in (der therapeutischen) Beziehung zu arbeiten, braucht es emotional feinfühlige und gut selbstreflektierte Psychotherapeuten, ohne narzisstische blinde Flecken oder ärztliche Machtthematik.
Die Behandlung in der Klinik ist eingeschränkt zu empfehlen: nur wenn man dieses RIsiko eingehen will.
Es fehlt ein unabhängiger Ansprechpartner für Patient:innen, wenn es einen schädlichen Einfluss durch den Bezugstherapeuten gibt.
1 Kommentar
Bin auch wegen meiner naiven Ehrlichkeit bzgl. eines eigentlich harmlosen Ereignisses rausgeflogen und wurde dadurch stark destabilisiert. Andere waren schlauer und haben die Klappe gehalten ...